Aktien und Börse findest du spannend, oder du fragst dich zumindest, ob du nicht irgendwie investieren solltest, anstatt dein Geld auf dem Girokonto liegen zu lassen und es von der Inflation aufzehren zu lassen?
Es gibt viele gute Gründe zu investieren. Aber auch einige Nachteile, die du kennen solltest. Hier findest du die wichtigsten Vor- und Nachteile...
Die Vorteile
Beteiligt am Unternehmensgewinn
Wenn du Aktien kaufst, bist du an dem Unternehmen beteiligt. Ein kleines Stück des Unternehmens gehört dann dir. Damit bist du auch an den Gewinnen beteiligt, die das Unternehmen macht.
Hohe Renditen möglich
Wenn du auf die richtige Aktie oder die richtigen Aktien setzt, kannst du damit viel Geld verdienen. Dass du mit einer Investition in Apple und amazon in den letzten 10 bis 20 Jahren ein Vermögen machen konntest, hat sich mittlerweile rumgesprochen.
Aber selbst mit einer vergleichsweise sicheren Anlage in einen ETF, also einen ganzen Korb aus Aktien, kannst du auf eine sehr ansehnliche Rendite kommen. Mehr dazu gleich...
Mit Dividenden am Erfolg beteiligt
Neben einer guten Kursentwicklung kannst du darüber hinaus auch mit Dividenden am Unternehmenserfolg beteiligt sein.
Viele Gesellschaften schütten auf diese Weise einen Teil des Gewinns an ihre Aktionäre aus.
Perfekt diversifiziert mit ETFs
Eine genial einfache Alternative zu einer Auswahl von Einzelaktien sind die eben schon erwähnten ETFs.
Ein ETF bildet die Wertentwicklung eines Index ab. Ein Index ist zum Beispiel der DAX, in dem aktuell die 30 größten börsennotierten deutschen Unternehmen enthalten sind.
Ein ETF auf den Dax entwickelt sich also ebenso wie der Dax.
Mit einem Welt-ETF wie dem MSCI World bist du weltweit in knapp 1600 Unternehmen investiert und profitierst vom langfristigen Aufwärtstrend der Weltwirtschaft.
Der Kauf oder das Besparen von ETFs ist kinderleicht. Die Gebühren sind sehr überschaubar, du bist von niemandem abhängig und hast immer die volle Kontrolle. Auch das Risiko kannst du durch deine ETF Auswahl selbst steuern.
Mit entsprechend langem Anlagehorizont und einem breit diversifizierten ETF wie dem MSCI World ist dir deine Rendite dabei (fast) sicher. In den letzten Jahrzehnten hat hier jeder beliebige Zeitraum von 15 Jahren eine durchschnittliche Rendite von ca. 8% pro Jahr gebracht.
Nachhaltig investieren in ausgewählte Unternehmen
Mit Aktien und ETFs kannst du auch nachhaltig investieren. Den bekannten MCSI World zum Beispiel gibt es auch in einer nachhaltigen SRI Variante. SRI steht für Socially Responsible Investment.
Die Rendite unterscheidet sich dabei kaum von dem üblichen MSCI World.
Mehr Infos zum nachhaltigen Investieren findest du hier.
Daneben kannst du aber natürlich auch in Einzelaktien investieren. Interessante Unternehmen aus der Branche der Erneuerbaren Energie sind zum Beispiel Orsted, Encavis, SolarEdge oder das deutsche Unternehmen SMA Solar usw.
Mitbestimmung als Aktionär
Als Aktionär bist du bei der Hauptversammlung des Unternehmens stimmberechtigt. Du kannst also im kleinen Rahmen mitbestimmen. (Ausnahme: Mit Vorzugsaktien hast du kein Stimmrecht).
Aktien können jederzeit verkauft werden
Aktien und ETF kannst du jederzeit verkaufen. Du bist an keine Fristen gebunden und hast jederzeit die volle Kontrolle über deine Investition.
Aber natürlich gibt es auch ein paar Nachteile...
Die Nachteile
Beteiligt an Verlusten
Wenn du an einem Unternehmen beteiligt bist, bist du natürlich von möglichen Verlusten betroffen. Ein sinkendes Gewinnwachstum, ein Skandal oder manchmal auch haltlose Vorwürfe von Shortsellern, also Spekulanten die mit fallenden Kursen Geld verdienen wollen, können den Aktienkurs einbrechen lassen.
Ein Totalverlust ist möglich
Selbst ein Totalverlust ist hier möglich. Als klar war, dass es sich bei wirecard um einen gigantischen Betrugsfall handelt, stürzte der Kurs in wenigen Tagen komplett ab.
Bei einer Unternehmenspleite gehen Aktionäre meist leer aus und bleiben auf ihren Verlusten sitzen. Selbst wenn noch Teile des Unternehmens verkauft werden können.
Schwankung der Kurse kann belastend sein
Kurzfristig können Aktienkurse schwanken, und mitunter extrem schwanken. Das kann geschehen durch schlechte Unternehmensnachrichten, oder durch allgemeine wirtschaftliche Unsicherheiten. Zum Beispiel den Handelsstreit zwischen den USA oder China.
Zuletzt brachen die Kurse ausgelöst durch die Verbreitung des Corona-Virus massiv ein. Dabei mussten fast alle Aktien erst mal Federn lassen. Unabhängig davon ob sie wirtschaftlich wirklich betroffen waren.
Nicht jeder kann mit diesen Schwankungen souverän und entspannt umgehen. Besonders Einzelaktien können reichlich Nerven kosten, wenn der Kurs mal ganz plötzlich in den Keller rauscht.
Dividenden sind kein Zins, es gibt keine Garantie
Die Dividenden sind für dich Renditen mit denen Du planen kannst. Aber eben auch nur eingeschränkt. Denn sie hängen vom Erfolg des Unternehmens ab und können ggf. gekürzt oder ganz gestrichen werden.
Eine Investition für viele Jahre
Die Liquidität der Aktien habe ich dir gerade noch als Vorteil genannt. Denn du kannst deine Aktien ja tatsächlich jederzeit verkaufen.
Allerdings ist diese Freiheit nur die eine Seite der Medaille. Eine Investition in Aktien oder ETFs ist nicht vergleichbar mit einem Tagesgeldkonto.
Ein Welt-ETF wird dir langfristig eine Rendite bringen. Das verhindert aber nicht, dass du nicht einige Jahre einen Verlust zu Buche stehen haben kannst. Hättest du zb im Jahr 2007 vor der Finanzkrise auf Rekordhoch einen MSCI World gekauft, hättest du knapp 7 Jahre warten müssen, um auf dieses Niveau zurück zu kehren.
Deshalb ist es so wichtig, das Investieren in Aktien wirklich als langfristiges Projekt anzugehen. Mit 10 bis 15 Jahren Zeit. Solange solltest du also auch auf dein Geld verzichten können. Damit du nicht gezwungen bist, mit einem Verlust zu verkaufen.
Psychologische Risiken
Und schließlich lauern auch noch einige psychologische Risiken. Der Klassiker ist: In der größten Börseneuphorie zu Höchstkursen kaufen, und dann bei Tiefstkursen panisch alles zu verkaufen, weil jede Hoffnung verloren scheint.
Oft weigern sich Anleger auch, eine falsche Entscheidung zu korrigieren. Anstatt sich von Aktien zu trennen, die schlechte Zukunftsaussichten haben, wollen sie Verluste lieber aussitzen. Das kann dazu führen, dass sie über die Zeit nahezu einen Totalverlust erleiden.
Das wäre zum Beispiel mit der Deutschen Bank Aktie hervorragend möglich gewesen. Die hat seit der Finanzkrise über 90% an Wert verloren.
Auch eine Fokussierung auf den Heimatmarkt, auch Home Bias, genannt ist selten eine gute Idee. Es ist zwar naheliegend Aktien deutscher Unternehmen zu kaufen, schließlich kennen wir uns hierzulande am besten aus.
Das kann aber ordentlich Rendite kosten. So hat zum Beispiel der US-amerikanische S&P500 den Dax deutlich hinter sich gelassen.
Fazit
Aktien und ETFs bieten viele Chancen, bringen aber auch einige Risiken mit sich.
Die Risiken kannst du durch eine langfristige Anlage und Diversifizierung minimieren. So hat der MSCI World in den letzten Jahrzehnten in beliebigen 15 Jahren eine durchschnittliche jährliche Rendite von ca. 8% gebracht.
Langfristig kann ein ETF, im besten Fall als ETF Sparplan, zu einem echten Standbein deiner Altersvorsorge werden.
Daneben solltest du aber natürlich auch die Fallstricke kennen, um diese umgehen zu können.
Die Investition sollte wirklich langfristig gesehen werden. Also auf Sicht von wenigstens 10 bis 15 Jahren.
Auch von den psychologische Risiken solltest du einmal gehört haben, zum Beispiel von der Tendenz teuer zu kaufen und der Gefahr zu Tiefstkursen panisch zu verkaufen.
So lässt du dich selbst im Crash nicht von deinen Emotionen überwältigen und kannst langfristig erfolgreich sein.