Was ist eine Dividende?
Eine Dividende ist eine Gewinnbeteiligung, die von vielen börsennotierten Unternehmen an die Aktionäre ausgeschüttet wird.
In Deutschland werden im Durchschnitt etwa 40 % der Gewinne an Aktionäre ausgeschüttet.
Ein Beispiel...
Oskar hat Aktien von Fresenius. Bereits beim Kauf wusste er, dass er eine Dividende erhält. Also einen kleinen Gewinnanteil je Aktie. Aktuell liegt diese zum Beispiel bei 84 Cent je Aktie. Da Oskar 100 Aktien besitzt erhält er also dieses Jahr eine Ausschüttung von 84 Euro.
Bei einem Preis je Aktie von 40 Euro zum Beispiel liegt seine Dividendenrendite bei 2,1%. (Gerechnet wird so: 0,84/40 x 100) Das ist, wenn man so will, der Zins auf das Aktieninvestment.
Die "Dividendenrendite" ist aber kein Zahlungsversprechen, sondern ein ständig schwankender Wert, je nach aktuellem Preis der Aktie.
Im nächsten Jahr kann die Dividende höher liegen. Wenn die Geschäfte gut laufen, kann das Unternehmen die Beteiligung immer wieder etwas erhöhen.
Wer entscheidet ob eine Dividende gezahlt wird?
Doch wer entscheidet darüber eigentlich? Ob eine Dividende gezahlt wird, und wie hoch diese ist.
Gewinne müssen nicht zwangsläufig an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Viele Unternehmen zahlen keine Dividende. Das ist zb immer dann der Fall, wenn das Unternehmen alle Gewinne in weiteres Wachstum stecken will, oder wenn es noch gar keine Gewinne gibt die ausgeschüttet werden können.
Google hat noch nie eine Dividende gezahlt. Obwohl Google jede Menge Gewinn erwirtschaftet, wird der Gewinn zur weiteren Geschäftsentwicklung im Unternehmen gehalten. Das Geld kann dann zum Beispiel in Forschung und Entwicklung investiert werden.
Oskar aber ist froh, dass Fresenius eine Dividende ausschüttet. Und die stieg sogar jedes Jahr seit über 25 Jahren ein wenig an.
Damit ist Fresenius das einzige deutsche Unternehmen das als echter "Dividendenaristokrat" gilt.
Bei der Jahreshauptversammlung legt das Unternehmen einen Vorschlag über die künftige Dividende vor. Darüber kann Oskar zusammen mit den anderen Aktionären bei der Hauptversammlung nun abstimmen.
(Bei sogenannten Vorzugsaktien ist allerdings kein Stimmrecht enthalten.)
Soll ich in Dividendenaktien investieren?
Dividenden sind nicht garantiert
Dividenden sind nicht garantiert. So haben zum Beispiel in der Coronakrise viele Unternehmen angekündigt, ihre Dividende zu kürzen oder ganz zu streichen.
Wird die Dividende regelmäßig erhöht?
Bei der Auswahl einer Dividendenaktie solltest du auch darauf achten, ob die Gesellschaft die Dividende über viele Jahre hinweg erhöht. Das ist ein gutes Zeichen und lässt erwarten, dass sich diese Entwicklung auch künftig fortsetzt. Eine Garantie ist auch das natürlich nicht.
Eine hohe Dividende als Warnzeichen
Eine hohe Dividende kann auch ein Warnzeichen sein. Und zwar dann, wenn die rechnerische Dividendenrendite dadurch zustande kommt, dass ein Unternehmen gerade massiv an Wert verloren hat.
Die Dividendenrendite errechnet sich ja durch das Verhältnis aus der Dividende die je Aktie ausgeschüttet wird und dem Preis der Aktie. Ist die Aktie also zb. gerade um 50 % eingebrochen, ergibt sich daraus eine doppelt so hohe Dividendenrendite.
Wenn das Unternehmen aber gerade massive Probleme hat und in Schieflage geraten ist, kann es gut sein, dass die Dividende stark gekürzt oder ganz gestrichen wird.
Die erhoffte Dividendenrendite alleine sollte dich also nie zum Kauf einer Aktie bewegen.
Es zählt der Gewinn bzw. Verlust insgesamt
Wenn du eine tolle Dividende in Höhe von 10% erhältst, aber sich der Wert der Aktie halbiert, hast du unter dem Strich natürlich sehr viel mehr verloren.
Bei der Entscheidung für eine Aktie sollte daher nur deine Überzeugung den Ausschlag geben, ob du erwartest, dass das Unternehmen sich künftig gut entwickelt und wächst, oder sich zumindest stabil am Markt behaupten kann. Damit die Dividendenrendite nicht vom Wertverlust der Aktie zunichte gemacht wird.
Kann ich nicht einfach kurz vor der Ausschüttung kaufen und dann wieder verkaufen?
Der Gedanke ist naheliegend. Tatsächlich kommt es aber immer am Tag der Ausschüttung zu einem sogenannten Dividendenabschlag. Der entspricht so ziemlich der Höhe der gezahlten Dividende.
Der Kursabschlag ist dabei aber kein offizieller Akt, sondern ergibt sich aus Angebot und Nachfrage.
Oft ist dieser Rückstand schnell aufgeholt. Wenn du allerdings hierauf spekulierst begibst du dich in den Bereich der kurzfristigen Spekulation. Und die kann auch schnell nach hinten los gehen. Denn denkbar ist ja auch, dass der Aktienkurs plötzlich fällt.
Wenn du dann in eine Aktie investiert bist, die du gar nicht wirklich haben willst, hast du zwei Möglichkeiten. Mit Verlust verkaufen oder den Verlust aussitzen. Aber auch das klappt nicht immer oder kann sehr langwierig sein.
Fazit
Dividenden üben auf viele Anleger eine große Anziehungskraft aus. Solange das Unternehmen wächst oder zumindest der Aktienkurs nicht fällt, sind die regelmäßigen Ausschüttungen ein willkommener Ertrag auf das eingesetzte Geld.
Dividenden sind aber nicht garantiert, und kein sicherer Zins.
Ein Qualitätsmerkmal ist eine Dividende die über viele Jahre stetig erhöht wird.
Ein Warnzeichen hingegen kann eine sehr hohe Dividendenrendite sein.
Am Schluss zählt das Ergebnis unter dem Strich. Von der Dividende alleine hast du wenig, wenn der Aktienkurs derweil immer weiter fällt. Deshalb sollte die Dividende alleine für dich kein Grund sein eine Aktie zu kaufen.